TCS-Studie: KI und Digitale Zwillinge definieren die Zukunft der Luft- und Raumfahrt
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FRANKFURT | MUMBAI, 11. September 2025: Die Luft- und Raumfahrtindustrie steht vor einem fundamentalen Wandel, angetrieben von Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Technologien. Das zeigt eine aktuelle Studie von Tata Consultancy Services, einem weltweit führenden Anbieter von IT-Dienstleistungen, -Beratung und -Geschäftslösungen. Die „TCS Future-Ready Skies Study“ analysiert, wie sich die Branche auf eine zunehmend digitalisierte und KI-gestützte Zukunft in den Bereichen Fertigung, Wartung, Mobilität und Lieferketten vorbereitet. Im Mittelpunkt: KI und Digitale Zwillinge als Schlüsseltechnologien der Transformation. 38 Prozent der Befragten sehen KI für Echtzeit-Entscheidungen als größten Veränderungstreiber im Flugzeugbau bis 2035, gefolgt von digitalen Zwillingen (24 Prozent) und Robotik (19 Prozent). Befragt wurden 323 Führungskräfte aus der Luft- und Raumfahrt in Europa und Nordamerika, darunter Flugzeughersteller, Unternehmen im Bereich Advanced Air Mobility (AAM), MRO-Dienstleister (Wartung, Reparatur und Überholung) sowie Unternehmen für elektrisch betriebene Senkrechtstart- und -landeflugzeuge (electric Vertical Take-Off and Landing vehicles; kurz: eVTOL).
Automatisierung mit Augenmaß
Die Integration des Digital Thread – des digitalen roten Fadens, der alle Daten eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg miteinander verknüpft – ist bereits weit fortgeschritten. 59 Prozent der Hersteller geben an, diesen teilweise eingeführt zu haben, während 10 Prozent bereits den vollständig vernetzten, datengesteuerten Rahmen etabliert haben. Im Durchschnitt erwarten die Befragten, dass innerhalb der nächsten 5-7 Jahre 40 Prozent ihrer Fertigungsabläufe „Lights-out“ sein werden, also minimale menschliche Eingriffe erfordern. Dies unterstreicht eine hybride Zukunft, in der menschliche Beteiligung unerlässlich bleibt.
Eine vollständige Autonomie ist noch Zukunftsmusik: Lediglich 6 Prozent vertrauen KI bereits die durchgängige Überwachung des Betriebs an. Im MRO-Segment erwarten nur 2 Prozent der Führungskräfte bis 2030 vollständig autonome Prozesse von der Fehlererkennung bis zur Reparaturentscheidung. Dies unterstreicht den Handlungsbedarf, denn nur 5 Prozent der MRO-Anbieter halten ihre digitale Strategie für ausreichend skaliert. 80 Prozent von ihnen befürchten negative Auswirkungen wie höhere Betriebskosten und Umsatzeinbußen, falls die Skalierung in den nächsten drei Jahren scheitert.
Die Investition in digitale Grundlagen ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern zahlt sich auch aus: Über die Hälfte (51 Prozent) der MRO-Anbieter erwartet, dass sich ihre Investitionen innerhalb von fünf Jahren oder früher amortisieren, wobei 32 Prozent sogar in weniger als drei Jahren mit dem Return on Investment rechnen. Fast zwei Drittel (64 Prozent) sind überzeugt, dass sich eine vorausschauende, KI-gestützte Wartung in diesem Zeitraum rentieren wird.
KI-Agenten als Überwacher der Lieferkette
Ein überraschendes Ergebnis der Studie: 63 Prozent der Befragten sind offen dafür, die Steuerung ihrer Lieferketten KI-gestützten Agenten zu überlassen. Dies deutet auf einen deutlichen Trend hin zu intelligenter Automatisierung hin und ist vor dem Hintergrund der aktuellen Schwachstellen in den Lieferketten besonders relevant. Denn weniger als ein Drittel der Luft- und Raumfahrtunternehmen (28 Prozent) kann aktuell die Beschaffung innerhalb von 30 Tagen nach einer größeren Störung bei einem Tier-1-Lieferanten umstellen.
Dynamisches Zukunftsfeld
Im wachsenden Sektor der Advanced Air Mobility, zu dem auch unbemannte Flugzeuge gehören, arbeiten bereits 70 Prozent der befragten Unternehmen am Aufbau kommerzieller Plattformen. Herausforderungen in Bezug auf Regulierung, Wirtschaftlichkeit und Infrastruktur werden schrittweise überwunden. Nur 34 Prozent der AAM-Unternehmen nannten die „öffentliche Akzeptanz“ als Hindernis für Dienste wie städtische Lufttaxis.
Anupam Singhal, President, Manufacturing bei TCS, betont: „Die Luft- und Raumfahrtindustrie erlebt eine entscheidende Phase ihrer Transformation. Unsere ‚Future-Ready Skies‘-Studie zeigt, dass KI die zentrale treibende Kraft für diesen Wandel sein wird. Die Vision ist praxisnah und zielt auf eine hybride Fertigungszukunft anstelle einer vollständigen Automatisierung. Die größten Herausforderungen sind die digitale Reife der Unternehmen und die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten. TCS unterstützt Kunden dabei, robuste Digital Threads und agile Abläufe zu entwickeln, um den Sektor zukunftsfähig zu machen.“
Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen.
Tata Consultancy Services weltweit
Tata Consultancy Services ist seit mehr als 50 Jahren Partner der digitalen Transformation für global agierende Unternehmen. TCS bietet ein integriertes und beratungsorientiertes Portfolio, das branchenspezifische und auf den Kunden zugeschnittene Lösungen für Geschäfts-, Technologie- und Entwicklungsleistungen einschließt. Agile Methoden sind bei TCS Standard und das ortsunabhängige Liefermodell setzt Maßstäbe für die Softwareentwicklung. Als Teil der Tata Group, der größten multinationalen Unternehmensgruppe Indiens, beschäftigt TCS mehr als 607.000 Mitarbeiter in 55 Ländern sowie in 180 Service Delivery Centern und wurde auf sechs Kontinenten als Top Employer ausgezeichnet. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz in Höhe von 30,18 Milliarden US-Dollar (Stichtag: 31. März 2025). Es ist in Indien an der BSE (früher Bombay Stock Exchange) und NSE (National Stock Exchange) notiert. Dank seines Einsatzes gegen den Klimawandel und des mehrfach ausgezeichneten weltweiten sozialen Engagements ist TCS in führenden Nachhaltigkeitsindizes gelistet. Weitere Informationen: www.tcs.com und LinkedIn.
Tata Consultancy Services Deutschland
Tata Consultancy Services (TCS) ist seit 1991 in Deutschland und Österreich tätig. Für die enge Zusammenarbeit mit Kunden ist das Unternehmen an neun eigenen Standorten vertreten und bei mehr als 55 Kunden vor Ort präsent. Seit 2008 betreibt TCS ein regionales Delivery Center in Düsseldorf und seit 2023 eines in Bonn. Aus dem Rechenzentrum in Frankfurt bietet das Unternehmen ein komplettes Portfolio an Cloud-Lösungen für den lokalen Markt. Laut einer Studie des unabhängigen Instituts Whitelane Research ist TCS einer der IT-Dienstleister mit der höchsten Kundenzufriedenheit in Deutschland. Das Unternehmen wurde zudem vom Top Employers Institute als hervorragender Arbeitgeber ausgezeichnet. Weitere Informationen: www.tcs.com/de-de.